Jüdische Museen: Gründungsgeschichten und aktuelle Positionierungen

Jüdische Museen: Gründungsgeschichten und aktuelle Positionierungen

Veranstalter
Leibniz-Institut für jüdische Geschichte und Kultur – Simon Dubnow
PLZ
04103
Ort
Leipzig
Land
Deutschland
Findet statt
Hybrid
Vom - Bis
11.05.2023 - 29.06.2023
Von
Julia Roos, Presse- und Öffentlichkeitsarbeit, Leibniz-Institut für jüdische Geschichte und Kultur - Simon Dubnow

Die Debatte um die Gründung eines Jüdischen Museums in Sachsen aufgreifend, beleuchtet das Forschungskolloquium des Dubnow-Instituts im Sommersemester die Gründungsgeschichten und aktuelle Positionierungen Jüdischer Museen. Die Veranstaltung findet entweder in Präsenz in Leipzig oder digital statt.

Jüdische Museen: Gründungsgeschichten und aktuelle Positionierungen

Jüdische Museen entstanden im Europa des späten 19. und frühen 20. Jahrhunderts meist infolge von Säkularisierungs- und Emanzipationsprozessen und gingen auf jüdische Organisationen oder Akteure zurück. Diese Häuser wurden von den Nationalsozialisten geschlossen, die Sammlungen geplündert, zerstreut und zerstört.

Wenige Museen wurden kurz nach dem Krieg unter vollständig veränderten Rahmenbedingungen wiedereröffnet. Vielerorts gab es erst ab den 1980er-Jahren verstärkt Initiativen zur Neugründung Jüdischer Museen. Der Anstoß ging oft von einer „wiederentdeckten“ Synagoge, einem archäologischen Fund oder einer – meist nur fragmentarisch erhaltenen – Sammlung aus. Teils gingen die Aktivitäten auf jüdische Gemeinden oder Einzelpersonen zurück, häufig wurden die Museumsgründungen aber von nichtjüdischen Initiativen oder Vereinen vorangetrieben.

Die Debatte um die Gründung eines Jüdischen Museums in Sachsen aufgreifend, beleuchtet das Forschungskolloquium diesen Prozess: Warum wurde und wird es wann, wo, von wem als relevant empfunden, jüdische Geschichte museal zu präsentieren? Welche Akteure haben die Gründung Jüdischer Museen unterstützt, wer hat warum versucht, sie zu verhindern?

Darüber hinaus wird in den Blick genommen, wie jüdische Geschichte ausgestellt wurde, wird und zukünftig ausgestellt werden könnte: Welche Narrative entwickeln die Ausstellungen? Welche Objekte und Objektzusammenhänge werden als jüdisch begriffen und vermittelt? Welche Schwerpunkte werden gesetzt, was wird gegebenenfalls ausgelassen? Wie sieht die Zukunft Jüdischer Museen aus?

Programm

11. Mai 2023, 17.15 Uhr
Ort: Dubnow-Institut
Emile Schrijver: Jüdische Museen in Europa – ein Überblick

01. Juni 2023, 17.15 Uhr
Ort: Dubnow-Institut
Hetty Berg: Jüdische Geschichte in Museen. Ein Erfahrungsbericht aus Amsterdam und Berlin

15. Juni 2023, 17.15 Uhr
digitaler Vortrag
Verena Kasper-Marienberg: Jüdische Ritualgegenstände in Museen – ein Vergleich zwischen Europa und den USA

22. Juni 2023, 17.15 Uhr
digitaler Vortrag
Barbara Kirshenblatt-Gimblett: Why Jewish Museums Matter. The Creation of POLIN Museum of the History of Polish Jews

29. Juni 2023, 17.15 Uhr
Ort: Vortragssaal im Grassi-Museum für Völkerkunde, Leipzig
Ein Jüdisches Museum für Sachsen? Aufgaben – Inhalte – Objekte
Podiumsdiskussion mit Alina Gromova, Anselm Hartinger und Christina Ludwig
Veranstaltung im Rahmen der Jüdischen Woche Leipzig

Kontakt

Leibniz-Institut für jüdische Geschichte und Kultur – Simon Dubnow (DI)
Goldschmidtstraße 28
04103 Leipzig
Tel.: +49 341 21735-753
E-Mail: roos@dubnow.de

https://www.dubnow.de
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Land Veranstaltung
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Englisch, Deutsch
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